Selber Beton mischen

Während noch vor einer Generation ganze Keller händisch gemischt werden, macht man heute so was nur noch mit fertigem Transportbeton, was sich auch positiv auf die Qualität auswirkt. Für kleinere Arbeiten wie Fundamente oder kleine Mauern etc. ist das Selbermischen immer noch mit Abstand die billigste Variante. Je nachdem wie gross die Ansprüche sind sollte man es aber auch richtig machen, und hier wurde leider ziemlich viel Unsinn überliefert…

Was selber mischen

Lieferbeton kostet mal so grob über den Daumen 100.- Euro / m3. Unter einer gewissen Menge zahlt man noch Mindermengenaufschlag. Üblicherweise kostet das noch mal so 30 Euro für jeden m3, den man weniger als 5m3 bestellt. Lieferbeton hat aber riesen Vorteile. Jede Art von Beton in jeder Qualität ist bestellbar. Man bekommt die tollsten Zuschlagstoffe, die die eine oder andere Eigenschaft des Betons noch mal ändern. Mit Förderbändern oder Pumpen kann Beton vom Mischwagen über ganze Häuser transportiert werden. Im Prinzip gibt es also einiges was für Lieferbeton spricht.

  • Arbeitsersparnis
  • schneller Einbau
  • genormte, gleichbleibende Qualität
  • alle nur erdenklichen Zuschlagstoffe und Sonderwünsche lieferbar

Daraus erkennt man schon, dass es sich also vor allem für größere Betonarbeiten, aber auch für Betonarbeiten mit erhöhten Ansprüchen (statisch, Dichtheit etc.) eher lohnt einen Mischwagen zu bestellen. Bei kleinen Punktfundamenten, kleineren Mauern oder ähnlichem, spricht aber absolut nichts gegen ein Selbermischen. Wer sich etwas Mühe gibt kann auch bedenkenlos Träger und Decken selber betonieren, sofern er die statischen Ansprüche kennt und eine entsprechende Betonqualität produziert.

Die Zutaten…

Zuerst die Zutaten im Detail:

Der Sand

Ich verwende hier aus Gewohnheit den bei uns relativ üblichen Ausdruck Sand, auch wenn er nicht korrekt ist, aber Korngemisch klingt auch nicht grad toll. Es handelt sich um ein Gemisch aus verschieden großen Gesteinsteilen. Der Sand wird üblicherweise von ganz klein bis zu einer gewissen Größe bunt gemischt verwendet. Im Schotterwerk wird also nur alles, was größer als ein bestimmter Wert ist durch Siebe ausgeschieden. Angegeben wird das kleinste und große Korn des Gemisches (z.B. 0/32 => Körner von 0 bis 32mm Größe). Üblich ist hier 0/16, 0/32, 0/22, es kann aber auch mit 0/4 Sand betoniert werden. Größere Körnung bringt etwas höhere Endfestigkeit, aber auch erschwertes Verdichten bzw. ist es schwieriger feine Arbeiten zu erledigen oder in stark stahlbewehrte Schalungen einzubringen. Ich persönlich verwende eigentlich immer 0/16.

Meistens verwendet man auch Rollschotter also abgerundete Steine aus dem Baggersee und keinen Bruch (spitze Steine). Dies erleichtert die Verdichtung, ist aber kein Muss. Im Prinzip kann jedes Gesteinsgemisch verwendet werden.
Verunreinigungen mit Erde, Lehm, Wurzeln etc. sind nicht akzeptabel. Solchen Sand sollte man nicht mehr verwenden, bzw. die Erdnester konsequent entfernen.

Das Wasser

Das Wasser sollte sauber sein.

Zement

Den Zement kauft man im 25kg Sack. Angegeben sind eine Menge Zahlen und Ziffern die die Eigenschaften genauer definieren. Es werden Zumahlstoffe genauer definiert, die für den Heimwerker völlig egal sind. Nicht ganz unrelevant ist die Festigkeitsklasse. Diese gibt es in 32.5, 42.5 und 52.5. Dieser Wert ist entscheidend wie schnell der Zement in den ersten Tagen erhärtet. Für die Endfestigkeit ist die Festigkeitsklasse wieder egal. Als einfache Regel gilt, dass der 32.5 er Zement (Standard in Baumärkten etc.) völlig ausreichend ist. Lediglich bei kalter Witterung sollte man einen schneller härtenden Zement verwenden und möglichst schnell eine Festigkeit zu erreichen, bei der keine Frostschäden mehr auftreten. Ansonsten verwende ich nur den billigsten Zement. CE Kennzeichnung haben sie im normalen Baumarkt alle und somit entsprechen sie auch den Normen.

Zum Zement sei noch erwähnt, dass er nicht gerade hautschonend ist. Heute sind die meisten Zemente chromatarm, trotzdem sollte man nicht allzusehr in Kontakt mit Zement und nassem Beton kommen. Hier empfiehlt sich das Tragen von Gummihandschuhen.

Wie funktioniert Beton – wie mischen ?

Um guten Beton herzustellen muss man wissen wie Beton „funktioniert“. Der Zement bildet mit dem Wasser einen Leim, der die Gesteinskörner verbindet und aushärtet. Beton trocknet nicht, sondern er erhärtet chemisch. Deshalb ist es z.B. möglich unter Wasser zu betonieren. Ziel ist es eine optimale Erhärtung zu erreichen. Um nicht zu wissenschaftlich zu werden liegt man mit der Faustregel 4 Liter Wasser pro 10kg Zement recht gut. Eine Einhaltung eines solchen Mischverhältnisses ist auch mit recht einfachen Mitteln realisierbar. Wenn man eine grosse Mischmaschine hat kann man z.B. einen Sack Zement mit einem 10l Kübel Wasser mischen. Bei diesem Verhältnis bindet sich das gesamte Wasser mit dem Zement. Wird mehr Wasser zugegeben, so verdunstet dies später und hinterlässt kleine Poren. Wird zu wenig Wasser beigemengt, so bleiben Zementnester übrig, die nicht ordentlich aushärten.

Während also üblicherweise meist Mischungsverhältnisse zwischen Sand und Zement weitergegeben werden ist das Mischungsverhältnis Wasser : Zement deutlich wichtiger. Wieviel Sand zugefügt wird ist leider recht stark von der Sandmischung abhängig. Ziel ist es die Hohlräume zwischen den Gesteinsanteilen vollkommen mit Bindemittel zu füllen. Mehr Bindemittel senkt die Qualität wieder und ist Verschwendung. Landläufig wird hier meist zu viel Beton verwendet, weil man es einfach zu gut meint. Mischungen wie 3:1 (3 Schaufeln Sand auf 1 Schaufel Zement) sind üblich und eigentlich viel zu zementlastig. Fixe Werte anzugeben ist hier eigentlich nicht seriös, weil die Menge des benötigten Zements sehr stark von der Sieblinie des Sandes abhängt. Hier muss man etwas nach Gefühl verfahren. Ziel sollte es sein gerade so viel Zement wie nötig zu verwenden. Bei gutem Sand kann man mit Mischungsverhältnissen von 1:6 (Zement zu Sand) sehr guten Beton herstellen. Ich hab auch schon noch magerer gemischt, und auch gute Ergebnisse erzielt. Ein stures 1:3 ist also keinesfalls notwendig.

Mischen muss man in einer Mischmaschine. Mit Mörteltrog und Kelle zu mischen ist völliger Humbug und ab einer benötigten Betonmenge von mehr als 3 Litern ungeeignet. Man sollte auch jede Maschinenfüllung wenigsten ein wenig mischen lassen, bevor man sie verarbeitet.

Verdichtung

Nächster sehr wichtiger Schritt für die Betonqualität ist die Verdichtung. Im Beton finden sich relativ viele Lufteinschlüsse, die mit aushärten und dann als Löcher oder Poren im fertigen Beton übrig bleiben. Klarerweise verschlechtert dies die Betonqualität, weshalb möglichst gut verdichtet werden muss. Die Verdichtung fällt zwar leichter, wenn man den Beton flüssiger macht, was aber keine praktikable Lösung ist. Die anscheinend wenigeren Löcher bezahlt man mit mehr kleinen Poren, weshalb keine grössere Endfestigkeit bei mehr Kosten erreicht wird. Idealerweise erfolgt die Verdichtung mit Rüttlern. Diese gibt es auch schon recht billig auf Ebay. Allerdings sind diese meist wie zu stark für kleine Bauwerke. Will man aber ganze Bodenplatten etc. betonieren, kann man über die Anschaffung nachdenken. Für kleinere Bauwerke nimmt man eine Stange etc. und stochert ausgiebig im Beton rum um möglichst viele Luftblasen zum Aufsteigen zu bewegen. Auch ein seitliches Klopfen an der Schalung hilft. Mit etwas Geduld kommt so auch mit der „Stocher- und Klopftechnik“ zu recht guter Verdichtung.

Erhärtung

letzter Schritt zum perfekten Beton ist das Erhärten. Wie erwähnt trocknet Beton nicht, sondern er wird hart. Genau genommen ist Trocknen sogar der größte Feind der guten Härtens. Trocknet nämlich das Wasser ab, bevor es chemisch mit dem Zement aushärtet, hat man das selbe Problem wie wenn man zu wenig Wasser verwendet. Gerade bei heissen Temperaturen ist deshalb der Beton vor Austrocknung zu schützen. Effizienteste Massnahmen sind das möglichst lange Belassen der Schalung (ausser der natürlichen Heimwerkerneugier spricht nichts dagegen die Schalung auch mal 2 Wochen zu lassen, bevor man ausschalt.), das Abdecken (Plastikfolien etc.) und das wässern (Übersprühen. Wenn man eine gewisse Festigkeit vorliegt kann man auch ordentlich giessen). Ziel muss es also sein wenigstens die ersten 2-3 Tage ein Trocknen zu verhindern. Das trägt deutlich zur Qualität, aber auch zum besseren oberflächlichen Aussehen des Betons bei.

Mit diesen wenigen, einfachen Tipps kann man als Laie mit Mischmaschine und Schaufel einen erstklassigen Beton herstellen, der für fast alle Fälle im Heimwerkerbereich ausreichend ist.

Will man bei kalter Witterung mischen, empfehle ich noch die Lektüre dieses Beitrags über Betonieren im Winter.


  1. gustav

    haaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaalo ihr dA

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  2. gustav

    lllllllllllllllllllllllllllllllllll

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  3. gustav

    ääääääääääääääääääääääääääääääääääääääääääääääähm

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  4. gustav

    hhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhi!

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  5. gustav

    🙂
    🙁
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    😉
    ;(
    ;/

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